Mittwoch, 22. Oktober 2014

Das Glaserhandwerk hat eine alte Tradition

Schon seit es richtige Häuser gibt, sind die Glaser damit befasst, entsprechende Scheiben in Fenster und Türen einzusetzen. Somit entstand schon bei Zeiten das Glaserhandwerk. Die Aufgaben dieses Handwerkes sind viel umfangreicher, als Türen und Fenster herzustellen und zu reparieren. Glas ist mittlerweile ein vielseitig eingesetztes Material im Bauwesen sowie auch bei Gebrauchsgegenständen. Wer hat nicht schon mal die Glasfassaden bewundert, die an modernen Bauwerken angebracht werden.
Ebenso wird Glas immer mehr im Innenausbau eingesetzt. Glastrennwände, Glastische, Spiegel und Spiegelfronten sind mittlerweile in vielen Gebäuden anzutreffen. Bei der Altbausanierung und der Wiederherstellung historischer Bauwerke wird Glas nach historischen Vorlagen und Verfahren wieder verwendet.
Glasfront des Schokoladenmuseum in Köln
 Foto: Glasfront
Foto: Glasfront
Der Fachbetrieb für die Verarbeitung und den Einbau von Glas ist im Allgemeinen ein Handwerksbetrieb.
Der Meister und die Handwerker haben durch eine fundierte Ausbildung und Weiterbildung alle notwendigen Arbeitstechniken im Griff. So gibt es spezielle Ausbildung für das Handwerk und auch für Gebrauchsgegenstände aus Glas. Realisiert wird das durch bestimmte Spezialisierungen. Zum Teil wird das notwendige spezielle Fachwissen durch Weiterbildungskurse angeeignet. Diese Weiterbildung erfolgt durch die Ausbildungseinrichtungen der Handwerkskammern oder auch durch die Hersteller der Glasprodukte.

Tätigkeiten im Glaserhandwerk

Vielerlei Tätigkeiten im Glaserhandwerk erfordern ein fundiertes Fachwissen der Mitarbeiter im Fachbetrieb. Die Mitarbeiter sind nicht nur für die Bearbeitung zuständig, sondern meist auch für die Montage auf der Baustelle. So ist es erforderlich, älteres Isolierglas in vorhandenen eingebauten Fenstern durch Wärmedämmglas zu ersetzen.
Die Handwerker und Meister vom Fachbetrieb sind auch bei jederart Reparatur und Neuverglasung in Gebäuden und an der Außenhülle dieser beteiligt.
Spiegelmontagen sind ein spezielles Gebiet, wie in speziellen kulturellen und sportlichen Bereichen. Außerdem beschäftigt sich auch das Kunsthandwerk mit der Verglasung und Produkten aus Glas.
Foto: Ein Fensterausschnitt aus der St. Jürgen Kirche in Heide
Foto: Fensterausschnitt
Foto:handwerkernet.de
Kirchenrestaurierung und die Instandsetzung von historischen Bauwerken sind solche Bauvorhaben, die eine fundierte Ausbildung und Weiterbildung speziell für alte Verfahren erfordert. So sind gerade in Kirchen Bleiverglasungen wieder herzustellen, was oftmals sogar nur nach vorhandenen Fotos oder Zeichnungen erfolgt.
Diese Tätigkeiten im Glaserhandwerk erfordern viel Wissen. Es ist der Zuschnitt des Glases und auch die Weiterbearbeitung zu beherrschen. Die erforderliche Bildung ist mittlerweile einer ständig sich weiterentwickelnden Technologie und Technik ausgesetzt. Die Anforderungen an die Ausbildung haben sich durch neue Werkstoffe und Maschinen ständig weiterentwickelt.
Neuste Verordnungen müssen bekannt und auch entsprechend umsetzbar sein. Der BIV-Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks ist die Dachorganisation dieses Handwerks. Dort werden Lehrgänge durchgeführt und die Qualitätssicherung durch entsprechende Aus- und Fortbildung unterstützt. Die berufliche Erstausbildung für das Glaserhandwerk ist sehr wichtig, denn nur bestens instruiertes Personal kann die hohen Anforderungen in diesem Handwerk erfüllen.


Foto:handwerkernet.de
Foto: Baustelle
Baustelle am Südkai in Köln
Die Tätigkeiten im Glaserhandwerk sollten gerade von jungen Menschen wieder mehr erlernt werden. Bei Eignung ist es auch möglich, den Abschluss als Meister im Glaserhandwerk zu machen.
Es ist auch unbedingt notwendig rechtzeitig die Lehrlinge mit der Praxis vertraut zu machen. Ein hohes Niveau in diesem Handwerk wird somit garantiert.
Der BIV-Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks bietet konkret die Ausbildungsrichtung dieser Berufsgruppe in der Bundesfachschule Glaserhandwerk an. Glaserseminare und die Meistervorbereitungslehrgänge werden ebenfalls in dieser Bundesfachschule angeboten. Ein technisches Kompetenzzentrum zeigt immer aktuell neueste Trends, Materialien und Verarbeitungsverfahren auf.

Glaserhandwerk und Glaserhandel ergänzen sich oftmals

Die Planung, Lieferung und Montage verschiedenster Anwendungen aus Glas ist eine Hauptaufgabe dieser Betriebe. Qualität und Zufriedenheit der Endkunden sollte dabei höchste Priorität haben. Glasermeister und -gesellen sind für diese Aufgaben direkt verantwortlich. Verfahren wie die Sandstrahlbearbeitung von Glasflächen oder das Anbringen von Logos und Ornamenten sind schon sehr handwerkliche Tätigkeiten.
Foto:handwerkernet.de
Foto: Ein Diatretglas
Foto: Ein Diatretglas, zu sehen im Römisch-Germanisches Museum in Köln
Solche Dinge unterscheiden die Handwerksbetriebe von den industriell gefertigten Bauelementen aus Glas. Das beginnt schon beim Entwurf. Ein Firmenlogo in der Eingangstür oder am Empfangstresen wirkt elegant und ist etwas Besonderes um die eigene Firma wirkungsvoll gegenüber Kunden und Besuchern darzustellen.
Der Stil der vorhandenen Einrichtung bestimmt dabei den Stil der Glasbearbeitung. Vielerlei Anwendungsgebiete sind mittlerweile möglich. In Küchen und Bädern ist es möglich, einen Glasspritzschutz statt Fliesen zu installieren. Sogar Ganzglasarbeitsplatten werden eingebaut. Im Bad ist die Duschkabine mit Flügel- oder Schiebetüren sicher jedem bekannt.
Schaufenster müssen repariert und gewartet werden. Am Haus werden Vordächer aus Glas installiert und Balkon- sowie Terrassenverglasungen angebracht. Türen aus Ganzglas als Schiebetür oder Flügeltür sowie auch Horizontalschiebewände werden in Bauwerke eingebaut. Glasmöbel werden nach Kundenwunsch hergestellt und UV-verklebt. Bleiverglasungen werden durch spezielle Kunstglaser gefertigt. Ein Notdienst ist ebenfalls bei Kunden gefragt.